oder: wie man sich wirksam vor augen führt, dass der körper immer nachtragender wird
nina hat sich mal wieder so richtig ins zeug gelegt, non-stop programm, das ganze paket. eine ladies-night sozusagen. olga und ich beim essen: zu laut, eindeutig, sehr unbekümmert, gut so. dann schnell auf dem alten rad zum konzert, zu unbedeutend, aber immerhin tanzmusik. auch gut. weiter zum jetzt-aber-wirklich-tanzen.
olga wusste: der olli schulz legt auf. oben, im oder auf dem bunker. also ein pulli mehr eingepackt. rein kommt man nur über gästeliste, wofür man vorher eine ominöse handynummer anrufen musste. ich befürchte unappetitlich-hippes publikum und werde zum glück enttäuscht. eine zigarettenmarke lädt zum tanz in weißgestrichenen räumen, hat dafür nur in einschlägigen vierteln geworben und telefonnummern verteilt und den einschlägigen herrn schulz verpflichtet. die rechnung geht gruseligerweise auf und alle komme und sind zielgruppengerecht begeistert vom billigen bier und der zugegeben sensationellen musik.
wir lassen uns mitreißen, tanzen sehr viel und trinken anständig was, bei der hitze quasi erste bürgerpflicht. peinlicherweise hat der veranstalter im mädchenklo unnütze sprüche und seltsames halbwissen mit wasserlöslichem (!) stift an die wände gemalt. weil nina keine halben sachen mag, wir vandalismus perfektioniert und alles mit dem finger verwischt. so! jetzt siehts wirklich scheiße aus.
wo man schonmal so auf krawall gebürstet ist, macht man auch gleich weiter, auf dem weg zu noch mehr einschlägigen parties. gebüsst habe ich reichlich, den ganzen samstag lang war ich nur ein schatten meiner selbst.
reue ist doch was feines.