Donnerstag, November 10, 2005

kaum Bass aber Knistern

Angst grassiert.
Heute im voll besetzten Bus auf der Junky-Linie (Pendelverkehr zwischen den Methadonabgabestellen) hatte ich auf einmal Angst vor Grippe und allem anderen.
Was hilft? Na klar, eine Impfung. Gesagt, getan. Als Herumtreiber erster Güte, konnte ich den Ärzten schnell glaubhaft machen, dass ich gefährdet bin. Hemd aus, Spritze in den Arm - alles für nur umgerechnete 17 Euro. Anschliessend ging es in die Bank eine paar Rechnungen zu begleichen, die Angst war schon längst verflogen und ich war bester Laune. Da wunderte es mich auch nicht, dass mich die Bankangestellte mit einem Lächlen begrüsste, das weit über professionelle Kundenfreundlichkeit hinaus ging. Eingebildet wie ich bin, zählte ich eins und eins zusammen und erledigte die Bankabwicklungen betont charmant und verabschiedete mich überaus höflich.
Auf dem Nachhauseweg merkte ich dann, dass ich von der Impfung her mein Hemd offenbar nicht richtig zugeknöpft hatte d.h. die ersten vier (!) Knöpfe noch die ganze Zeit offen waren - Adriano Celentano Gedenkoutfit. Das erklärte auch die freundliche Bankangestellte, deren Lächeln im nachhinein weniger Koketterie, sondern mehr Mitleid war. So wird aus Angst Scham.
Ach ein herrlicher Tag war das.

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